Gebärmutterspiegelung: Was ist zu beachten?

Die Hysteroskopie – vielen Menschen auch als Gebärmutterspiegelung bekannt – ist ein diagnostischer oder operativer Eingriff am Körper einer Frau. Dabei wird die Gebärmutterhöhle mit Hilfe eines Endoskops untersucht, das durch den Gebärmutterhals eingeführt wird. Der nur drei bis fünf Millimeter dicke Schaft des Endoskops ermöglicht dem Arzt einen Blick in die Gebärmutter, sowie in die Abgänge der Eileiter. Häufig werden währenddessen operative Eingriffe, wie beispielsweise eine Polypenentfernung, vorgenommen. In manchen Fällen wird jedoch die Gebärmutterspiegelung lediglich ambulant und ohne Narkose, zur genaueren Untersuchung der Gebärmutterhöhle, durchgeführt.

Ausschnitt des Rumpfs einer Frau mit Trockenblume in den Händen

Wann wird eine Gebärmutterspiegelung eingesetzt?

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, wieso eine Hysteroskopie sinnvoll sein kann. In den meisten Fällen liegen Beschwerden vor, für die durch eine äußerliche Untersuchung keine Ursache gefunden werden kann. Die Gebärmutterspiegelung kann dann helfen, ein genaues Bild vom Inneren der Gebärmutter zu bekommen.


Die Untersuchung eignet sich besonders bei dem Verdacht auf Unregelmäßigkeiten in der Gebärmutterhöhle, wie beispielsweise Myomen oder Polypen. So können häufige Ursachen für Bauchschmerzen erkannt werden.  Unspezifische Schmerzen im Unterbauch können durch diese Wucherungen mit gleichzeitig auftretenden Blutungsstörungen verursacht werden. Die Entfernung der Verwachsungen erfolgt zumeist durch eine Ausschabung der Gebärmutter.


Eine Gebärmutterspiegelung kann auch nach wiederholten Fehlgeburten und bei Kinderwunsch – besonders vor einer ICSI und IVF bzw. künstlichen Befruchtung – hilfreich sein. Bei unter drei Prozent der Frauen mit Kinderwunsch kommt es wiederholt zu Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche. Die Gebärmutterschleimhaut leidet unter diesen Fehlgeburten und könnte unregelmäßig oder schlecht aufgebaut sein.


Um Fehlbildungen in der Gebärmutter festzustellen, kann für die Diagnose eine Gebärmutterspiegelung eingesetzt werden. Da nicht alle Gynäkologen für dieses spezielle Thema ausgebildet sind, empfiehlt es sich für Frauen mit Kinderwunsch eine Fachabteilung bzw. einen Facharzt aufzusuchen, bevor der kleine Eingriff durchgeführt wird.

Wie läuft eine Gebärmutterspiegelung ab und was muss vor dem Eingriff beachtet werden?

Vor der Gebärmutterspiegelung sollte es ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt geben. Der Facharzt klärt, ob der Eingriff notwendig ist und wie Behandlung und Betäubung ablaufen werden. Da die Gebärmutterspiegelung nach der Regelblutung und vor dem Eisprung stattfinden sollte, kann es schwer werden, einen Termin lange im Voraus zu vereinbaren.


Die Behandlung selbst kann je nach Zweck unterschiedlich ablaufen. Die häufig eingesetzte diagnostische Hysteroskopie ist oft schon nach wenigen Minuten beendet. Da diese nur der ersten Untersuchung dient, kann sie ambulant und ganz ohne Narkose durchgeführt werden.


Bei manchen Eingriffen ist es jedoch nötig, eine Schleimhautprobe zu entnehmen, um eine klare Diagnose zu stellen. Obwohl die diagnostische Gebärmutterspiegelung ohne Narkose möglich ist, entscheiden sich viel Frauen für eine Anästhesie. Dadurch können Schmerzen vermieden werden, die bei der notwendigen Dehnung der Gebärmutter entstehen. Der Nachteil einer Narkose liegt zum einen in den Nebenwirkungen einer Anästhesie und zum anderen in der verlängerten Behandlungszeit und dem stationären Aufenthalt.

Ist die Untersuchung mit Risiken verbunden?

Der Ablauf der Gebärmutterspiegelung klingt im ersten Moment vielleicht beängstigend. Die Behandlung ist jedoch sehr schonend und in den seltensten Fällen mit Komplikationen verbunden. Dennoch gibt es wie bei jedem Eingriff gewisse Risiken.


Prinzipiell ist eine schwere Verletzung der Gebärmutter oder der Eileiter sehr unwahrscheinlich, bei operativen Eingriffen kann es jedoch immer mal zu starken Blutungen kommen. Da Blutungen bei Operationen aber normal sind, ist der Arzt auf diese Situation gut vorbereitet.


Die Gefahr von Infektionen durch eine Gebärmutterspiegelung ist ebenfalls sehr gering. Besonders wichtig ist hierbei aber, dass in der Phase des Abheilens auf Tampons, Geschlechtsverkehr und das Benutzen von Schwimmbädern verzichtet wird. Dadurch kann das Infektionsrisiko auf ein Minimum reduziert werden.


Um weitere Risiken zu vermeiden, ist es unbedingt notwendig, ein detailliertes Aufklärungsgespräch mit Ihrem Arzt zu führen. So kann der Arzt die Behandlung individuell an den Patienten anpassen oder gegebenenfalls sogar davon abraten. Bei Infektionen der Gebärmutter oder dem Verdacht auf eine Schwangerschaft sollte keine Hysteroskopie durchgeführt werden.

Welche Kosten entstehen bei einer Gebärmutterspiegelung?

In den meisten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Gebärmutterspiegelung. Ob die Krankenkasse im jeweiligen Fall die Kosten der Hysteroskopie trägt, hängt vom Grund für den Eingriff ab. Wenn der Arzt die Gebärmutterspiegelung aus medizinischen Gründen anordnet, zahlt die Krankenkasse. Das gilt beispielsweise für Eingriffe, die wegen einer Fehlgeburt oder dem Verdacht auf ein Myom notwendig sind.


Sollte die Gebärmutterspiegelung aufgrund einer Kinderwunschbehandlung durchgeführt werden, übernimmt die Kasse nicht zwingend die Leistungen. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Krankenkasse über die Möglichkeiten. Eventuell ist zumindest die Übernahme eines Teilbetrages der Gesamtkosten des operativen Verfahrens und der Vollnarkose möglich.